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Chronik

Eiszeitgletscher und Gesteinsablagerungen des Innstromes prägten die Landschaft um Kraiburg. Funde beweisen zumindest eine Besiedlung seit der Bronzezeit (1800 v. Chr.). Bekannt wurde das archäologische Kraiburg jedoch durch die Entdeckung eines bedeutenden römischen Mosaikes 1994, das jetzt in der Archäologischen Staatssammlung München zu besichtigen ist. Ausgrabungen lassen vermuten, dass hier eine Zollstation den Verkehr zwischen Norikum und Rätien kontrollierte.

Den ersten schriftlichen Nachweis zu Kraiburgs Geschichte liefert eine Urkunde aus dem Jahre 772, in der der Priester Sigiperht sein Vermögen in Chreidorf der Kirche zu Freising vermachte, wobei es sich um den heutigen Kraiburger Ortsteil Maximilian handelt.

Bedeutung erlangte Kraiburg im Mittelalter, nachdem um 1100 die Grafen aus dem Geschlecht der Sponheimer eine wehrhafte Burg auf dem strategisch günstigen Bergkegel erbauten. 150 Jahre lang blieb die „Creiburch“ Stammsitz der Kraiburger Grafen, dass nach den Wittelsbachern das angesehenste Adelsgeschlecht in Bayern war. Neben der Herrschaft im Isen- und Chiemgau erstreckten sich deren Besitzungen bis zur Donau über den größten Teil des Rottals, an Alz und Traun, sowie im Puster-, Achen- und Leukental. Zeitweise hatten die Kraiburger die Herzogswürde in Kärnten inne und 1208 wurde ihnen auch die Pfalzgrafschaft in Bayern übertragen.

Mit dem Tod von Rapoto III (1248) endete jedoch die ruhmreiche Geschichte der Kraiburger Grafen. Tochter Elisabeth wählte sich als alleinige Erbin Hartmann von Werdenberg zum Ehemann, der 1259 den ganzen Besitz an Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern - ein Wittelsbacher - verkaufte.

Ein weiteres für den Ort bedeutsames Dokument stammt aus dem Jahre 1385. Nachdem ein Jahr zuvor Krieg und Feuer in Kraiburg gewütet hatten, gewährten die niederbayerischen Herzöge dem Markt besondere Privilegien. Darunter fiel z.B. die Befreiung von außerordentlichen Steuern für 10 Jahre sowie die Verleihung von zwei Jahrmärkten und einem Wochenmarkt.

Später kamen noch fünf weitere Jahrmärkte, sowie eine wöchentliche Getreideschranne hinzu. Kraiburg besaß durch seine Lage am Inn mit der einzigen Brücke zwischen Wasserburg und Mühldorf günstige Voraussetzungen, zu einem wirtschaftlichen Mittelpunkt für das Umland zu werden. Zahlreiche Märkte wie Waren-, Getreide- und Viehmärkte – hier vor allem der bedeutende Pferdemarkt – sowie eine große Handwerkerschaft sorgten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts für wirtschaftliches Wohlergehen. Auch im überregionalen Innhandel spielte der Markt durch seine Handelsherrn und Schiffmeister ebenfalls eine bedeutende Rolle; drei davon – Thade, Christoph Mayr und Johann Caldera – brachten es dabei zum „Churfürstlich-bayerischen Leib- und Hofschiffmeister“.

Weithin sichtbares Wahrzeichen Kraiburgs ist die kleine Kapelle, die heute anstelle der 1756 abgetragenen Burg auf dem Schlossberg steht. Sie wurde 1838 als Gelöbniskapelle erbaut, nachdem ein mit 1000 Scheffel Getreide beladener Schiffzug wegen eines gerissenen Seiles an der Brücke in Braunau zu zerschellen drohte. Der Schiffmeister Georg Riedl gelobte daraufhin, bei glücklicher Rettung aus dieser Not in seinem Geburtsort Kraiburg auf dem Schlossberg eine Kapelle zu Ehren seines Namenspatrons zu erbauen.
Seit dieser Zeit trifft sich die zahlreiche Riedl-Verwandtschaft alljährlich zum Patrozinium bei einem Gedenkgottesdienst mit Brotspende in dieser Kapelle.

Kraiburgs Einwohner zeichneten sich durch eine große Theaterleidenschaft aus. So sind schon für das 18. Jahrhundert Theateraufführungen belegt. Einen Höhepunkt fand diese Begeisterung, als 1892 für ein einziges Stück - „Ludwig der Bayer“ - von Martin Greif ein Theater gebaut wurde. Da der Ort damals knapp 1000 Einwohner zählte, war es eine große Leistung, ein Theater mit ca. 800 Plätzen, modernster Bühnentechnik und der damals noch seltenen elektrischen Beleuchtung zu errichten. Bis 1922 wurde das Stück rund achtzigmal aufgeführt, wobei selbst das bayerische Königshaus zu den Besuchern zählte.
Die neugegründete Kraiburger Theatergruppe führt diese Tradition mit zahlreichen Einspielungen fort, wobei die Freilichtaufführungen „Die Nacht vor der Schlacht“ und „Im Namen der Rose“ die Highlights waren.

Die Geschichte Kraiburgs bis in die Gegenwart wird seit 1999 im Heimat-Museum in den historischen „Salzstadeln“ hervorragend dokumentiert.
Daneben gibt es noch die neu renovierte, voll funktionsfähige und mit einem Privat-Museum ausgestattete Hammerschmiede im Ortsteil Maximilian; die denkmalgeschützte „Schuster-Schleif“ am Nußbichl mit der einzigen, noch betriebsbereiten „Fassturbine“, sowie eine alte Schneidsäge in Ensdorf.

Eine besondere Attraktion hat Kraiburg seit Weihnachten 2004 zu bieten. Durch die Initiative von Konrad Eckl, dem Leiter der Volksbank, konnte die deutschlandweit einmalige Kalliope aufwändig restauriert und wieder der Öffentlichkeit im Heimatmuseum zugänglich gemacht werden. Dabei handelt es sich um eine historische Spieluhr aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und Geschenk des Kaufmanns Peter Hardt.

Zahlreiche Publikationen zur Geschichte Kraiburgs wurden wieder neu aufgelegt um die bedeutende Vergangenheit des Ortes zu dokumentieren.

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